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TSV Vaterstetten e.V. - Leichtathletik

Leichtathletik für Wettkämpfer, Leistungssportler und Freitzeitathleten

24.04.2025

Von Fehlpässen, Platzhirschen und kuriosen 400-Meter-Bahnen

von Amanda Schulz

Aus dem Leben von Albert, unserem Leichtathletik-Urgestein

"Von Fehlpässe, Platzhirschen und kuriosen 400-Meter-Bahnen" – Aus dem Leben von Albert, unserem Leichtathletik-Urgestein

Wenn es im TSV Vaterstetten jemanden gibt, der wirklich alles gesehen, erlebt und mit Humor genommen hat, dann ist es wohl Albert. Athlet, Trainer, Organisator, Theaterdarsteller, Nikolaus – dieser Mann ist nicht nur ein wandelndes Geschichtsbuch, sondern auch das personifizierte Durchhaltevermögen mit einem Augenzwinkern. Für unseren Newsletter hat er uns an seinem ganz persönlichen Weg im Verein teilhaben lassen – voll mit ehrlichen Erinnerungen, skurrilen Momenten, kleinen Seitenhieben und der Art von Vereinsliebe, die man nicht lernen kann: man lebt sie einfach.


Vom Bolzplatz zur Turnhalle – Wie alles begann

„Als Knabe“ – so fangen die besten Geschichten an. Albert war einer von denen, die Hausaufgaben maximal „mehr schlecht als recht“ erledigten, um dann auf der Wiese dem Ball nachzujagen. Fußball war seine Welt – bis die Lehrzeit in München begann und Freizeit knapp wurde.

Da kam der TSV Vaterstetten wie gerufen – allerdings nicht mit Fußball, sondern mit Volleyball. „Zum Warmmachen spielten wir Hallenfußball – da war ich gut. Aber beim Baggern sah ich alt aus.“ Zum Glück war der TSV mehr als nur Volleyball, und  Albert blieb dem Verein treu – obwohl es dort keinen Fußball gab.


Vom Zufall zur Leidenschaft – Wie Leichtathletik sein Herz gewann

Der Weg in die Leichtathletik begann – wie so vieles bei Albert – mit Fußball. Genauer gesagt: Hallenfußball in der Turnhalle, in der auch Leichtathletik trainiert wurde. Sein ursprünglicher Plan: kurz kicken, dann wieder heim. Doch Trainer Ernst Lackner unterbrach den Fluchtversuch mit den Worten: „Wenn du jetzt gehst, darfst du nie wieder kommen.“ Also blieb er – zunächst widerwillig, dann mit wachsender Begeisterung.

Nach einem ersten Vereinswettkampf-Sieg und einem weiteren Erfolg beim Landkreissportfest war klar: Da steckt Potenzial. „Ich habe ‚Laufen‘ gelernt. Fachsprachlich: Sprinten.“ Einer seiner Vereinsrekorde sind die 6,87 m im Weitsprung.


Mit Spurt- und Sprungkraft gegen Zigarettenqualm

Neben der Leichtathletik spielte Albert weiterhin Fußball – mit Ambitionen auf die Erste. Doch dort galt: Bier okay, aber Rauchen Pflicht. „Beim Biertrinken hätte ich mitgehalten, aber das Rauchen ekelte mich.“ Also: raus aus dem Fußball, rein ins bunte Vereinsleben der Leichtathletik – inklusive Theaterauftritten, Choreinsätzen und legendären Sketch-Abenden. Besonders in Erinnerung blieb die Idee einer „400-Meter-Bahn in 8er-Form“ – eine kreative Lösung bei Grundstücksmangel, natürlich mit Augenzwinkern.


465 Wettkämpfe – und jeder zählt

Albert absolvierte bis heute 465 Wettkämpfe, darunter 19 Zehnkämpfe – und alle durchgezogen. Jede neue persönliche Bestleistung wurde von ihm umkringelt und stolz notiert. „Das tröstet, wenn andere deutlich bessere Leistungen zeigen“, schreibt er.


Nicht nur auf der Bahn – Auch hinter den Kulissen aktiv

Als Sportwart war er verantwortlich für das Meldewesen – ganz oldschool mit Klebestreifen, Matrixtabellen, handschriftlichen Formularen und frankierten Briefumschlägen. Heute ist er immer noch aktiver Athlet bei Seniorenwettkämpfen, Übungsleiter für Trainingsgruppen ab 16 Jahren, Wettkampfrichter und Vizeabteilungsleiter – mit ungebrochener Leidenschaft.


Ein besonderer Moment: Eddies Meisterlauf – mit einem Hauch Albert

Albert war auch Trainer des späteren Deutschen Meisters über 200 Meter, Eddie Reddemann. Dieser besuchte im Herbst 2023 ein Elternteil in Neukeferloh und absolvierte just zum Ende eines Trainings sein Programm im Stadion. Albert nutzte die Gelegenheit für einen kurzen Techniktipp – und siehe da: Im Video seines Siegeslaufs 2024 war Eddies Hüfte „fast gestreckt“. Ein kleines Stück TSV in einem großen Erfolg.


Was soll bleiben, wenn er einmal geht?

Albert wünscht sich, dass zukünftige Trainer*innen nicht nur Sport vermitteln, sondern auch Lebensfreude, Respekt und Zusammenhalt. Und solange er gefragt wird, bringt er seine Erfahrung mit einem Augenzwinkern in den Vereinsbetrieb ein.


Alberts Rat an die nächste Generation

„Lasst euch von der Schule nicht entmutigen. Misserfolge sind nicht das Ende. Achtet eure Teamkameraden. Und helft bei Arbeitseinsätzen – aber bitte mit guter Laune!“


Danke, Albert – für deinen Einsatz, deinen Humor und dein großes Herz für die Leichtathletik.