Einen Titel trotz Verletzung gewonnen

Mit einer Gold- und einer Silbermedaille bin ich von der Hallen-DM zurückgekehrt. Ohne eine Verletzung im Vorfeld wären sogar weitere Erfolge möglich gewesen.

Die Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaft der Gehörlosen fand am 13.2.2016 zum ersten Mal in Ludwigshafen statt. Das Wiedersehen mit Sportlern und Trainern war wie immer toll.

Zuerst stand für mich das Kugelstoßen auf dem Plan. Wie im Vorfeld geahnt, wurde ich mit der Weite von 8,73 m Vierte, da ein „alter Hase“ wieder zurückgekehrt ist: Katja Hopf (GSV München) belegte den zweiten Platz mit der Weite von 9,75 m. Den Titel hat Felicitas Merker (DJK Rheinkraft Neuss) mit der Weite von 10,77 m verteidigt.

Dann waren die 60 Meter angesagt – und mein Höhepunkt des Tages: Mit einer Zeit von 8,46 Sek. wurde ich Deutsche Meisterin! Felicitas Merker kam als Zweite ins Ziel (8,60 Sek.) und Julia Freßmann (GSV Herford) als Dritte.

Den anschließenden Lauf über 200 Meter habe ich dann aber abgesagt, weil ich mich für die 4x200-Meter-Staffel schonen wollte. Denn meine Verletzung vom Dezember, eine Außenbandüberdehnung am Fußgelenk, war noch nicht richtig ausgeheilt. Aber im Nachhinein hätte ich doch laufen sollen, denn eine Medaille wäre in Reichweite gewesen. Aber das man kann leider vorher nicht wissen.

Die Staffelwettbewerbe waren wie immer spannend. Wir haben den zweiten Platz belegt, aber leider hat uns die DJK Rheinkraft Neuss erneut geschlagen. Trotzdem sind wir zufrieden, da wir zwei junge Mädels (Jahrgänge 2000 und 2001) in der Mannschaft hatten.

Einige Athleten/innen (Nadine Brutscher, Delia Gaede und Michael Rumanev) haben sich bei diesen Gehörlosen-Meisterschaften für die Hallen-EM im März in Torun/Polen qualifiziert. Aufgrund meiner Verletzung hatte ich damit gerechnet, nicht dabei zu sein. Ich habe mich aber sehr gefreut, dass Nadine Brutscher  von unserem Verein GSV München uns dort vertreten wird. Und dass ich aus Ludwigshafen wenigstens mit einer Goldmedaille von den Deutschen Hallenmeisterschaften nach Hause fahren konnte. 

(bearbeitet von Christian Töpfer)

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